Reittherapie – Bewegte Momente
Pferdegestützte Pädagogik, Reittherapie auf dem Gelände des Campingplatz Happach
Die Idee – Mit Pferden, Kinder und deren Familie, in schwierigen und belastenden Situationen abholen und mit ihnen den (Lösungs-)weg gemeinsam gehen.
Pferde können tragen, berühren, öffnen und Emotionen zulassen. Sie unterstützen im Aufbauen von Vertrauen, um eine individuelle, familienorientierte Arbeit gestalten zu können. Hierbei nutze ich die Methoden und die Grundhaltung der Montessori-Pädagogik und arbeite nach ganzheitlichem Ansatz.
Für wen?
Es handelt sich hierbei um ein Angebot für Kinder im Rhein-Sieg-Kreis, vor allem aus Eitorf und Umgebung.
Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit verschiedenen Behinderungen oder Störungen profitieren von der „heilpädagogischen Förderung mit dem Pferd“ (HFP). Dabei handelt es sich um pädagogische, psychologische, psychotherapeutische, rehabilitative und soziointegrative Angebote mithilfe des Pferdes.
Das Alter der Klienten in der HFP ist abhängig von körperlichen und mentalen Voraussetzungen. In der Regel kann eine Förderung ab vier Jahren erfolgen. Eine Höchstgrenze gibt es nicht.
Reiterliche Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Bei der HFP steht nicht die Reit- oder voltigiersportliche Ausbildung, sondern die individuelle und ressourcenorientierte Förderung über das Medium Pferd im Vordergrund.
Das Ziel
Das erste Ziel der HFP ist es, die Kinder und Familien, dort abzuholen, wo sie stehen (mit ihren Themen) und sie für den Moment zu stabilisieren.
Das Bewegtwerden auf dem Pferderücken und die Gestaltung der Beziehung zum Therapiepferd und zum Pädagogen unterstützen den Klienten in der Auseinandersetzung mit seinen individuellen Schwierigkeiten. Kinder, Jugendliche und Erwachsene können aufgrund positiver Erfahrungen ihr Selbstwertgefühl stärken und eine angemessene Selbsteinschätzung erlernen. Die Konzentrations- und Lernfähigkeit sowie der angemessene Umgang mit Emotionen (z. B. Wut, Ärger, Trauer, Freude) stehen häufig im Vordergrund der Zusammenarbeit. Positive Lernerfahrungen im Bereich des sozialen Verhaltens werden nicht nur durch das Pferd und den Pädagogen, sondern auch durch die anderen Gruppenmitglieder ermöglicht. Gleichzeitig werden Grundkenntnisse im Reiten und Voltigieren vermittelt.
Die heilpädagogische Förderung mit dem Pferd kann dabei im Einzelfall direkt an einer Krankheit und deren Ursachen im Sinne einer medizinischen Heilbehandlung ansetzen. Sie kann aber auch, das ist vorwiegend der Fall, die Auswirkung der Erkrankung oder Störung auf den Lebensalltag abfangen und mildern.
Die Methode: Ganzheitlich ganzheitlich.
„Ganzheitlich ganzheitlich“ heißt, das Kind als Individuum sehen, aber auch im Zusammenhang mit seiner Familie.
Bei der „Heilpädagogischen Förderung“ mit dem Pferd geht es mir vor allem um die Persönlichkeitsentwicklung des Kindes. Die ressourcenorientierte Herangehensweise bietet dem Kind die Möglichkeit, sich „neu“ zu erfinden. Das Pferd nimmt das Kind so an, wie es ist und es (vor)verurteilt nicht. Das Kind kann so neue Verhaltensweise einüben.
Auch wenn z. B. eine Kontaktaufnahme einmal nicht so positiv geglückt ist (Kind war zu stürmisch, Pferd läuft weg), bekommt das Kind gleich eine neue Chance oder einen neuen Versuch. So erhält es zwar ein unmittelbares Feedback, wird aber nicht grundsätzlich abgelehnt.
Reflexion
Durch die Reflexion über das Reaktionsverhalten des Pferdes, lernt das Kind sich selbst besser einzuschätzen, ohne im negativen Fokus zu stehen. Es wird selbstsicherer und erlebt sich so selbstwirksam. Über das Empfinden und Benennen der eigenen Emotionen kann es Empathie entwickeln und sich mehr und mehr in andere hineinversetzen. Durch die Übernahme von Verantwortung für das Pferd entwickelt sich die soziale Kompetenz weiter.
Der Dialog mit dem Pferd erfolgt vor allem über nonverbale Kommunikation. So kann das Kind neue Beziehungsmuster ausprobieren und eine Beziehung zum Pferd aufbauen. Dies ist vor allem im Setting mit Kindern, die im emotional sozialen Bereich Förderung benötigen, sehr hilfreich.
„Ganzheitlich“ heißt hier: mit allen Sinnen
Die Körperwahrnehmung wird angeregt und alle Sinne werden angesprochen. Die veränderte Kindheit hat zur Folge, dass die Kinder vor allem Anreize für die Fernsinne bekommen (auditiv und visuell, u. a. durch den Medienkonsum). Für Mitgefühl, Verantwortungsbewusstsein und Handlungskompetenz sind die Nahsinne unabdingbar. Ich ermögliche den Kindern, im Kontakt mit dem Pferd, es zu berühren, streicheln, ertasten, Stallluft zu riechen und in der Bewegung an der frischen Luft alle Sinne anzuregen. Das Kind kann sich selbst durch Spüren erleben, die Koordination wird besser, es lernt sich einzuschätzen.
Das alles fördert das wachsame Kind, die Durchblutung des Gehirns und damit das Erlernen von Neuem. Dies kann man vor allem in der Frühförderung sehr gut beobachten.
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Gerne biete ich individuelle Beratung und freue mich über deinen Anruf!
„All unser Wissen gründet sich in Wahrnehmung.
Die fünf Sinne sind die Sachverwalter der Seele.“
Leonardo da Vinci
Hilf mir es selbst zu tun.
Wichtige Aspekte der Montessori-Pädagogik strukturieren das Setting mit dem Pferd. Durch die vorbereitete Umgebung und die Möglichkeit, so viel wie eben möglich alleine zu bestimmen und organisieren, erhöht sich die Handlungsplanung der Kinder. Damit wächst auch ihre Selbstständigkeit.
Durch ritualisierte Abläufe bekommen die Kinder Sicherheit und einen Rahmen, in dem sie sich frei bewegen können. Durch die einzelnen „Bausteine“ können Spannung und Entspannung in wiederkehrenden Rhythmen erlebt werden. So schafft es das Kind, sich in immer größer werdenden Phasen besser zu konzentrieren (Fokussierung der Aufmerksamkeit) und „dabei zu bleiben“. Es hat Erfolgserlebnisse und das Pferd hat auch bei Nichtgelingen einen so großen Motivations-Charakter. So lebt das Kind von Moment zu Moment, kann neue Möglichkeiten ausprobieren und so die Erfahrung machen, dass nicht ein großes Problem vor ihm liegt, sondern eine Herausforderung, die es meistern kann. Diese Selbstständigkeit macht das Kind unabhängiger und schenkt ihm somit mehr Freiheit.
Die Stundenplanung erfolgt im ganzheitlichen Ansatz immer in Absprache mit den Kindern. Hier können sie ihre Bedürfnisse äußern und ihre Zeit mit dem Pferd mitgestalten. Deshalb ist es mir wichtig, dass die Arbeit als Zeit mit dem Pferd gesehen wird und nicht mit Zeit auf dem Pferd.
Das Besondere: Familie am Pferd
Ähnlich wie in der Arbeit mit den Kindern, sehe ich meine pädagogische Grundhaltung in der Begleitung und Beratung der Familien. Hier hab ich mich über die Jahre in der Jugendhilfearbeit und mit wachsender Berufserfahrung vor allem mit dem Systemischen Ansatz auseinander gesetzt. Hierbei ist es wichtig, dass die jeweiligen Klienten die Lösung in sich selbst tragen. Mit Fragetechniken und verschiedenen anderen Methoden, setze ich Impulse, um sie auf dem Weg der Lösungsfindung zu unterstützen.
Daher ist die Anamnese als Grundlage für meine Arbeit unerlässlich. In den regelmäßigen Reflexionsgesprächen mit den Eltern sollen Handlungsstrategien, die sich in der Arbeit mit dem Pferd als hilfreich erwiesen haben, als Handlungsidee in den Alltag der Familie übertragen werden. Hierbei spielt die wertschätzende und neutrale Beobachtung immer im Fokus meiner Arbeit. Wir werden auch Hypothesen, als Grundannahme aufstellen, und diese gemeinsam überprüfen.
Lernen mit Kopf, Herz, Hand und Humor
Vor allem die eigenen Werte und die Resilienz-Faktoren der Familie sollen gewahrt und in die Arbeit mit aufgenommen werden. Ein gemeinsames Ziel soll gefunden werden, an dem sowohl die Eltern zuhause, als auch wir in dem Setting mit dem Pferd arbeiten können. Daher ist es nicht ausgeschlossen, dass Elterngespräche oder Einheiten mit der ganzen Familie als ergänzendes Angebot stattfinden können/sollen/müssen.
Ich möchte den Eltern vermitteln, dass das Lernen der Kindern nur mit Kopf, Herz, Hand und Humor gelingen kann!
Das Angebot
„Hilf mir, es selbst zu tun.
Zeig mir, wie es geht. Tu es nicht für mich.
Ich kann und will es allein tun. Hab Geduld,
meine Wege zu begreifen…“
Bitte eines Kindes an Maria Montessori
„Itris“ Im Trab Richtung Schule
Endlich ist es so weit! „Bewegte Momente“ startet das erste pferdegestützte Angebot für die Camping-Kinder und natürlich auch für alle Kinder aus der Umgebung, die dieses Jahr in die Schule kommen. Gerade noch rechtzeitig hat Stefanie Halft den Zertifizierungs-Kurs „ITRIS – im Trab Richtung Schule“ absolviert. Nun kann „Bewegte Momente“ gleich nach Ostern diese spannende neue Aktivität anbieten! Im Klassenzimmer Pferdestall wird die natürliche Neugier geweckt und wir „arbeiten“ an schulrelevanten Kompetenzen. Gemeinsames Miteinander, wachsen und natürlich ganz viel Spaß mit und rund um die vierbeinigen Freunden sind garantiert.
Der erste Kurs findet statt bei Bewegte Momente in Eitorf Bach am Campingplatz Happach. | 4 – 6 Kinder, die in diesem Jahr eingeschult werden mit zwei Ponys | Dienstag bis Freitag: 10:30 – 13:30 Uhr | Mittagssnack inklusive | Preis: 240,00 EUR
Fragen und Anmeldung unter: bewegte-momente@web.de
Wir freuen uns auf Euch!
Bewegung, Spaß und neues Selbstvertrauen Mut, Selbstwirksamkeit, Selbstvertrauen
Es braucht viel Mut und Selbstvertrauen, sich einem so großen Pferd zu nähern. Neben ganz praktischen Dingen, die gelernt werden dürfen, z. B.: dass Pferde Futter brauchen, gebürstet werden und auch die Pferdeäpfel entsorgt werden müssen, lernen die Kinder vieles mehr in der Gruppe mit anderen Kindern und im Umgang mit den Tieren.
Pferdegestützte Pädagogik ist eine ganz besondere Form der Förderung kindlicher Persönlichkeitsentwicklung. Aber auch Zuhause können die Grundsätze, die wir bei „Bewegte Momente“ zugrunde legen, geübt werden.
Bewegte Momente für zu Hause:
MUT: Lass dein Kind das Leben und Lernen probieren.
SELBSTWIRKSAMKEIT: Lass dein Kind testen wie und was funktioniert, was es bewegt und was es bewegen kann.
SELBSTVERTAUEN: Lass dein Kind herausfinden was es kann und was noch nicht.
„Itris“ Im Trab Richtung Schule
Erlebe dein Kind in einer ganz anderen Rolle außerhalb der Familie. Pferdegestützte Pädagogik weckt in deinem Kind Talente und Fähigkeiten, die dein Kind unterstützt mit mehr Mut, Selbstwirksamkeit und Selbstvertrauen seinen Lebensweg zu gehen.
Du kannst auch zuhause dein Kind unterstützen. Wir haben Wünsche und Ideale und möchten diese allzu gerne von unseren Kindern umgesetzt sehen. Es fällt uns schwer, unsere eigenen Vorstellungen zurück zu nehmen. Aber versuche es, deinem Kind Freiraum zur Entwicklung zu geben.
Versuche es mit diesen Tipps:
UNABHÄNGIGKEIT: Lass dein Kind entscheiden, wann und von wem es Hilfe brauchen und annehmen möchte.
FREIHEIT: Lass dein Kind eine eigene Persönlichkeit werden, die bereit ist für das Leben.
„ITRIS“ Im Trab Richtung Schule
Mach mit und bereite dein Kind optimal auf den Schuleintritt und das erste Schuljahr vor!
Fragen und Anmeldung unter: bewegte-momente@web.de